Hörfilmfassung – Was ist das?

Eine Hörfilmfassung ist die Beschreibung von Bildern in Filmen, Museen, Theatern und Liveevents.

In den Anfängen der Audiodeskription in den 90er Jahren wurde ein Film von Dreierteams, bestehend aus einer blinden Person, einem Sehbehinderten und einem sehenden Mitglied, beschrieben.
Da Team sah sich den Film an und besprach dann die Bilder. Gemeinsam mit der blinden Person hat das sehbehinderte Mitglied sich dann an die Erstellung eines Textes zur Bildbeschreibung gemacht.

Einsparungsmaßnahmen der Rundfunkanstalten führten dazu, dass es nur noch Zweierteams aus einem Blinden und einem Sehenden gab.

In jüngster Zeit werden blinde Hörfilmtexter in den Bereich der Abnahme abgedrängt. Immer mehr Sehende machen sich in der Branche breit und drängen uns Blinde ins Abseits.

Deshalb arbeiten heute nur ganz wenige blinde Hörfilmautoren, darunter auch ich, gemeinsam mit einer Assistentin, die ich mir selbst einstelle, an einem Film.
Ich sehe mir den Film an und setze an den Stellen, an denen es an Dialogen fehlt oder die Bilder für blinde Menschen nicht zu erschließen sind, einen Time Code.
Parallel sieht meine Assistentin sich ebenfalls den Film an.
Anschließen beschreibt sie mir die Bilder.
Ich schreibe dann die Texte für die Bildbeschreibungen. Anschließend werden die Texte von professionellen Sprechern eingesprochen und dort, wo ich die Zeitmarke gesetzt habe, eingesetzt.

Zu Beginn der 90er Jahre wurden Filme mit Audiodeskription lediglich im öffentlichen Fernsehn ausgestrahlt.
Der Ton der Audiodeskription wurde über den zweiten Kanal des Fernsehgerätes abgespielt.

Später kam das Privatfernsehen dazu.

Inzwischen produzieren auch private Kinoproduktionsfirmen ebenfalls Filme mit Audiodeskription.

Innerhalb der letzten Jahre hat die Audiodeskription auch im Theater Einzug gehalten.

Auch in Museen und Liveevents (etwa Sportereignisse) gibt es inzwischen Audiodeskription.